Am 17.12.2025 war der geplante „Denk-Ort für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt“ Thema bei „Queering Public“, einer Vorlesungsreihe des Institut für Empirische Kulturwissenschaft Hamburg (Entwicklung und Durchführung: Florian Helfer, Foto re.). – Es gab Vorträge von Gottfried Lorenz (2.v.l.), Martin Eichenlaub (beide von der Denk-Ort-Initiative) und Eva Mikkelsen (Architekturbüro Studio Other Spaces, verantwortlich für die Errichtung des Denk-Orts, Foto li.).
Gottfried Lorenz beschrieb drei Paradigmenwechsel von „homophil“ über „schwul“ zu „queer“, die Fortschritt brachten, aber auch Verletzungen, Brüche und Anerkennungskonflikte zwischen früherer Schwulen-/Lesbenbewegung und heutiger Queer Community hinterließen. Er schilderte die Konkretisierung des Projekts „Denkorts für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt“: Aus ersten Ideen vor rund zehn Jahren entstand 2018 eine Initiative, die nach politischen Gesprächen, Namensänderung, Standortbeschluss und Wettbewerb schließlich 2023/24 politisch verankert wurde. Der Denkort steht für Sichtbarkeit, Erinnerung, Solidarität und queeres Selbstbewusstsein im Zentrum Hamburgs.
Martin Eichenlaub betonte, dass der Denkort nur tragfähig ist, wenn alle „Farben und Schattierungen“ der LSBTIQ*-Community dauerhaft einbezogen werden, insbesondere inter und trans Personen sowie Menschen mit Migrationsgeschichte und Behinderungen. An Werkstatttagen mit über 70 Gruppen wurden gemeinsam Kriterien wie zentrale Lage, Barrierefreiheit, Mehrsprachigkeit und Intersektionalität entwickelt. Vertreter:innen der Community sind kontinuierlich in Entscheidungsprozesse mit Politik und Verwaltung eingebunden. Treffen in Community-Orten und öffentliche Informationsveranstaltungen stärken die Verankerung des Projekts in der queeren Szene.
Eva Mikkelsen beschrieb den „Pavillon der Stimmen“ als offenen, einladenden Denkort mit starker symbolischer und funktionaler Gestaltung. Prägend ist ein schwebendes Dach aus 60 abstrakt komponierten Farben, abgeleitet aus LGBTQIA*-Flaggen, das Vielfalt, Wandel und Offenheit ausdrückt. Die offene Stahl-Glas-Struktur ist robust, barrierefrei und Teil des Stadtraums. Der Pavillon verbindet physischen Ort und eine dazugehörige digitale Plattform: Besucher:innen können Stimmen hören, Inhalte lesen oder vorschlagen. Mehrsprachigkeit, inklusive Zugänge und nachhaltige Bauweise machen ihn zu einem lebendigen Ort der Begegnung, Erinnerung und Sichtbarkeit.










Schwerpunkt: Queering Public

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