Der ehemalige Pastor der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten Sasa Gunjevic spricht mit „Pink Channel Kylie“ ganz offen über die Schwierigkeiten seines Coming-Outs als bisexueller Mensch, der seine Sexualität genießen und offen leben möchte. Sasa gibt Einblicke in sein früheres Doppelleben, dass er als Pastor bei den Adventisten führte – und wie er heute lebt & liebt. – Dazu gibt es mehr oder weniger spirituell angehauchte Pop-Songs von Enigma, Bananarama , Joachim Witt und frische Songs von Kakkmaddafakka und den aktuellen Putin-kritischen Song der Pet Shop Boys. Das & mehr bei in der super-spannenden August-Episode von „Pink Channel Popcafé“ mit Stefan Kylie zu Kossanyi.
Zusammenfassung:
Bei Pink Channel Popcafé spricht ein ehemaliger Pastor aus der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten offen über sein Coming-out als bisexueller Mann und die weitreichenden Folgen für sein Leben und seine Arbeit.
Er schildert zunächst sein langjähriges Doppelleben: Er führte sowohl Beziehungen mit Frauen als auch mit Männern, nutzte Pseudonyme und verbarg seine Identität aus Angst vor Repressionen. Nachdem er aus Rache von seiner Ex-Partnerin geoutet worden war, entschloss er sich zu einem öffentlichen Coming-out während der Neujahrspredigt 2023.
Die Reaktionen darauf waren gemischt: Während seine Kirchengemeinde am Grindelberg in Hamburg und der Großteil seiner Familie ihn unterstützten, reagierten andere ablehnend; sein Vater benötigte Zeit, um die Nachricht zu akzeptieren. In den USA wurde sogar eine spezielle „Sexual-Health-Taskforce“ gebildet, um diesen Fall zu behandeln und ihn gezielt von seinem Amt zu entheben.
Das Gespräch beleuchtet die theologischen Spannungen zwischen traditionellen Bibelauslegungen, die Homosexualität verurteilen, und einer inklusiven Haltung gegenüber LGBTQ+-Menschen. Der Pastor betont, dass es in Deutschland keine offiziell anerkannte Konversionstherapie gebe, jedoch viele weiterhin an eine „Heilung“ glauben – sie werde lediglich unter anderen Begriffen wie „Change“ angeboten. Er hebt hervor, dass bislang leider nur einige wenige Gemeinden wirkliche Akzeptanz zeigen.
Sein Coming-out hatte erhebliche berufliche Konsequenzen: Er wurde Anfeindungen ausgesetzt, erhielt Hass-E-Mails und sogar Todesdrohungen – und erfuhr nur wenig Rückhalt von der Kirchenleitung. Gleichzeitig fand er neue Unterstützerkreise und nutzt heute Plattformen wie Instagram und seinen Podcast „Ein Pastor kommt selten allein“, um sich für mehr Akzeptanz einzusetzen und mit Betroffenen in Kontakt zu treten.
Das Gespräch vermittelt einen sehr persönlichen und ehrlichen Einblick in die Herausforderungen und Chancen eines bisexuellen Pastors im Spannungsfeld von Glaube, Identität und kirchlichen Strukturen. Es macht deutlich, wie vielfältig die Reaktionen innerhalb religiöser Gemeinschaften sind und wie dringend Dialog und Inklusion benötigt werden.