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Die Kulturbehörde hat die Ergebnisse vom 5.9.2020 zusammengefasst für die weitere Beratung des Projekts. – Eine Zusammenfassung.
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Wolfgang KrömerModerationen/Beitragstext
Werkstatttag 5.9.2020Ihr hört Pink Channel mit Wolfgang Krömer. - Wir blicken nun einmal zurück ins letzte Jahr. Am 5. September veranstaltete die Kulturbehörde einen Ideenfindungstag für einen Gedenkort Sexuelle Vielfalt. Das heißt im Behördendeutsch Werkstatttag. Anwesend war auch der SPD-Kultursenator Carsten Brosda. Die Veranstaltung fand statt im Museum für Hamburgische Geschichte, denn da gibt es einen großen überdachten Innenhof, wegen der Coronakrise hervorragend geeignet. Pink Channel hatte damals ausführlich berichtet. Nun hat die Kulturbehörde einen Bericht von dieser Veranstaltung veröffentlicht. - Man kann also hoffen: Nun wird der nächste Planungsschritt für den Gedenkort sexuelle Vielfalt vorbereitet. - Was steht also drin im Bericht?
Es beginnt mit den Eröffnungsreden. Die Kulturstaatssekretärin Jana Schiedek referierte den Auftrag der Hamburgischen Bürgerschaft – Zitat. „Welche Möglichkeiten es gibt, in angemessener Form das Gedenken an alle Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität staatlich verfolgt und gesellschaftlich stigmatisiert, abgelehnt und ausgegrenzt wurden, im Stadtbild sichtbar zu machen?“ - Die Diskussion darum soll ein breit angelegter Beiteiligungsprozess sein, sagte Jana Schiedek.
Ute Vorkoeper kennt den Kunstbetrieb aus langjähriger Mitarbeit in Beiräten und Institutionen, u.a. auch in der Hochschule für bildenden Künste, der HfbK in Hamburg. Sie beschäftigte sich nicht nur mit den Theorien zu Denkmälern und Gedenkorten, sondern erläuterte auch, welche Schritte nötig sind, um zum Ziel zu kommen.
Da gibt es den Unterschied zwischen Ideenwettbewerb und Realisierungswettbewerb. Irgendwann muss die Entscheidung fallen für entweder einen offenen anonymen Wettbewerb oder einen nichtoffenen Wettbewerb mit vorgeschaltetem offenem Bewerbungsverfahren. Das Letztere klingt kompliziert und heißt: Vielen bewerben sich mit ausgesuchten Arbeitsbeispielen. Ist die Entscheidung für eine Person gefallen, geschieht die Gestaltung im Dialog mit der Behörde.
Nach den Ansprachen gab es drei Workshops:
Workshop 1: Wo soll der Gedenkort in Hamburg entstehen? Leitgedanken können sein: In räumlicher Nähe zum alljährlichen CSD. - Konkret genannt wurden:
Hafen City, Parkplatz am Beginn der Langen Reihe oder Alsteranleger Jungfernstieg.
Workshop 2: Wie soll der Gedenkort aussehen? Ein Objekt allein kann die Vielfalt nicht abbilden. Es soll ein Ort sein, der durch die Gestaltung viele verschiedene Identitäten der LSBTIQ-Bewegung ansprechen kann.
Workshop 3: Was soll der Gedenkort ermöglichen? Er soll ein Vernetzungsknotenpunkt der verschiedenen Gruppen sein. Er soll dem Empowerment dienen. Und da sexuelle Vielfalt immer im Wandel ist, soll der Ort auch veränderbar sein.
Die Dokumentation des Werkstatttages endet mit einem Ausblick. Auf dieser Grundlage soll es Zitat: „weitere Runden zur Konkretisierung des Denkortes geben, um dann anschließend eine Bürgerschaftsdrucksache zu schreiben, die den Prüfauftrag des Bürgerschaftsantrages beantwortet und für das weitere Verfahren finanzielle Mittel einwirbt.“
Das hört sich doch schon mal sehr gut an, allerdings scheint sich das auch noch lange hinzuziehen. - Welche realen Chancen in diesem Papier stecken bespreche ich gleich mit Dr. Gottfried Lorenz, er ist einer der Initiatoren des Denkmal-Projekts. – Denn das muss auch noch gesagt werden: Diese produktive Zusammenarbeit mit der Kulturbehörde geht zurück auf ein Treffen von LSBTIQ-Aktivistinnen und Aktivisten in Micco Dotzauers Contact Bar am 6. September 2018. - Gleich also Gottfried Lorenz im Interview!