Kommentar: Offenheit im Frauenfußball – Ein Vorbild für den Männerfußball

Die Fußball-Nationalspielerin Lena Oberdorf spricht offen über ihre Beziehung zu ihrer Freundin Kimberly. Ihre Haltung ist: Ich oute mich nicht, sondern erzähle ganz unspektakulär, dass ich in meiner Beziehung zu einer Frau sehr glücklich bin.

Auch in sportpolitischer Hinsicht äußert sie sich deutlich. Als Saudi-Arabien, der Staat, der Frauen und queere Menschen unterdrückt, als möglicher Frauenfußball-Sponsor im Gespräch war, sagte sie: „Natürlich geht es hier auch um Geld, aber mit meinen Werten wäre das schwer zu vereinbaren. Es gibt Wichtigeres als Geld.“

Der Frauenfußball zeigt durch die Spielerinnen, wie vielfältige Lebensweisen akzeptiert und gelebt werden können. Svenja Huth vom VfL Wolfsburg ist dafür ebenfalls ein Beispiel: Anfang März verkündete sie die bevorstehende Zwillingsgeburt ihrer Frau und sagte: „Ich bin schon jetzt so stolz auf Dich und auf unsere eigene kleine Familie.“

Das sollte Männerfußballern Mut machen. Wenn Spielerinnen offen über Partnerinnen sprechen können, sollten Männer dasselbe tun. Queere Lebensweisen sollten kein Tabu sein, im Fußball nicht und anderswo auch nicht.