Stefan Kossanyi erinnert an den Synthiepop-Pionier.
Foto: Gedenkplakette für Soft Cell an der Leeds Beckett University, wo sich Almond und Ball kennenlernten. Foto: Chemical Engineer, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons
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Dave Ball als prägende Figur der Elektropop- und New-Wave-Szene: Dave Ball, geboren 1959 in Chester, war nicht nur Musiker, sondern auch Produzent und DJ. Er prägte mit Soft Cell maßgeblich den Sound der frühen 1980er Jahre und war ein wichtiger Vertreter queerer Popkultur.
Entstehung von Soft Cell und Zusammenarbeit mit Marc Almond: Ball traf 1977 an der Leeds Beckett University auf Marc Almond. Ihre Freundschaft und musikalische Zusammenarbeit führten zur Gründung von Soft Cell, deren Stil sich durch eine nicht-heteronormative Ästhetik und melancholischen New-Wave-Sound auszeichnete.
Erste Veröffentlichungen und Durchbruch mit „Tainted Love“: Die ersten Singles wie „Love Feelings“ und „Potential“ waren kommerziell wenig erfolgreich. Erst durch das Cover von „Tainted Love“ (Original von Gloria Jones, 1964) gelang Soft Cell 1981 der internationale Durchbruch, unterstützt durch die Rotation des Musikvideos auf MTV.
Weitere Charterfolge und Skandale: Soft Cell platzierten insgesamt 12 Singles in den britischen Top 40, darunter „Torch“, „What“ und „Say Hello, Wave Goodbye“. 1982 sorgte das Skandalvideo zu „Sex Dwarf“ für Aufsehen, was die Band weiter ins Rampenlicht rückte.
Auflösung, Soloprojekte und Comebacks: Nach dem letzten Studioalbum „The Last Night in Sodom“ (1984) trennten sich die Wege. Marc Almond startete eine Solokarriere, Dave Ball gründete die Technoband The Grid. 2002 folgte ein Soft Cell-Comeback mit „Cruelty Without Beauty“, später weitere Projekte, u.a. mit den Pet Shop Boys.
Ungewisse Zukunft des geplanten Albums: Für 2025 war ein neues Konzeptalbum „Dance Atheria“ geplant. Aufgrund von Balls Tod ist unklar, ob und wann dieses Album erscheinen wird.
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