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Die Polizei in Recklinghausen hält Puppy-Masken für Vermummung und hat das Tragen der Masken verboten. Das Verbot war falsch, aber eigentlich hat die Polizei das vorher gewusst. – Foto von Wikipedia. PuppyPlayFrance, CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, via Wikimedia Commons
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Wolfgang KrömerModerationen/Beitragstext
Sie wollen ja nur spielen! Und dürfen es dann nicht, denn die Polizei in Recklinghausen hielt Hundemasken bei der CSD-Demo für Vermummung. Die Polizei sagt: Auch in Recklinghausen gilt das Vermummungsverbot. Wer eine Hundemaske trägt, wird festgenommen mit anschließender Strafverfolgung. So war die Ausgangslage bei der CSD-Demo am letzten Samstag. Allerdings hatten die Puppys genau damit gerechnet. Denn diese Auseinandersetzungen hatte es schon früher gegeben. 2018 gab es schon einmal ein Hundemaskenverbot. Dann sagte der zuständige Innenminister Herbert Reul von NRW: Das Verbot ist unzulässig, hier geht es um Meinungsäußerung und künstlerische Selbstverwirklichung.Die Polizei blieb davon unbeeindruckt: Schon ein Jahr später - 2019 - verbot sie Hundemasken in Aachen bei einer CSD-Demo. In Recklinghausen hatten die Puppys sich deswegen vorbereitet und die Entscheidung von Innenminister Reul zum Nachlesen mitgebracht. Aber die Polizei in Recklinghausen ließ sich am letzten Samstag nicht vom Maskenverbot abbringen. Nun hat sich die Polizeiführung im Nachhinein entschuldigt. In einer Pressemitteilung heißt es: "Die Polizei Recklinghausen bittet die Teilnehmenden um Entschuldigung. Weiter wird sie den Einsatz nachbereiten und Einsatzkräfte für zukünftige Versammlungen sensibilisieren." - Also alles in Ordnung? Nur ein Versehen? Tut mir leid, das kann ich nicht glauben!
Die Polizei hat mit Sicherheit ihre Strategie bei der CSD-Demo Recklinghausen vorher festgelegt. Dabei muss auch die Hundemaskenfrage angesprochen worden sein, denn da gab es schließlich in der Vergangenheit Konflikte. - Was also steckt dahinter? Ich behaupte: Nicht nur Spielverderberei, sondern die pure Lust daran, einmal auszuprobieren, wo man so eine CSD-Demo spalten kann. In brave Demonstrierende und gefährliche Hunde. - Die Zeiten werden rauer, wir müssen wachsam sein.
Das bestätigt auch folgende Meldung aus Stralsund: Zwei Frauen mussten am 1. Juni das Theater Vorpommern verlassen, weil sie sich sich geküsst haben. Das entschied eine Angestellte des Theaters. Zuvor hatten sich andere Theaterbesucherinnen und -besucher beschwert. Im Nachhinein – ihr ahnt es schon – hat sich die Theaterleitung entschuldigt. Auch hier bleibt das blanke Entsetzen: Das ungesunde Volksempfinden verurteilt ganz aus dem Bauch heraus. Nach dem Motto: Das wird man doch wohl noch mal verbieten dürfen! Der ehemalige Bundestagsabgeordnete Niema Movassat von den Linken sagte: "Wir leben wahrlich in dunklen, intoleranten und gefährlichen Zeiten."