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Das Robert-Koch-Institut hat gute Ergebnisse mit der PrEP festgestellt. Leider ist das Verfahren zum Schutz vor HIV-Infektion noch zuwenig bekannt.
Autorin/Autor des Beitrags
Wolfgang KrömerModerationen/Beitragstext
In diesem Beitrag geht es um die Präexpositionsprophylaxe. Das ist ein sperriges Wort, deswegen ist die Abkürzung viel bekannter. Es geht jetzt um die PrEP. Wer PrEP macht, nimmt jeden Tag ein Medikament gegen HIV. Dadurch wird verhindert, dass sich HIV im Körper einnisten kann. Klingt simpel und ist es auch. Die Alternative wäre zum Beispiel: Kondome benutzen. Klingt ebenfalls simpel, ist es aber für viele leider nicht. Es muss ja nicht nur der Verstand mitmachen, sondern auch alle Gefühle. Für manche Menschen ist die PrEP der beste oder sogar der einzige praktikable Weg, sich vor HIV und damit im Extremfall vor AIDS zu schützen. Manche kombinieren die PrEP mit anderen Schutzmethoden oder entscheiden je nach Situation.Inzwischen hat das Robert-Koch-Institut festgestellt, dass die PrEP sehr erfolgreich ist. Insbesondere seitdem die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten dafür übernehmen. Auch einige private Krankenkassen machen mit. Und noch eine gute Nachricht: Der befürchtete Anstieg anderer sexuell übertragbarer Krankheiten ist ausgeblieben. Man hätte ja denken können: Wer sich durch PrEP so sicher fühlt, achtet vielleicht nicht so auf andere Gefahren.
Mindestens 30.000 Menschen in Deutschland nehmen die PrEP, berichtet das Robert-Koch-Institut. Leider vor allem schwule Männer. Dass auch viele andere von der PrEP profitieren könnten, muss erst mehr bekannt gemacht werden. Dazu gehören zum Beispiel auch heterosexuelle Urlauber, die in Ländern reisen, die besonders von HIV betroffen sind.
Die Deutsche AIDS-Hilfe fordert: Auch alle privaten Krankenkassen müssen die Kosten der PrEP übernehmen und nicht etwa PrEP-Nutzer im Tarif diskriminieren. Außerdem gibt es ein Stadt-Land-Gefälle: Nur in den Metropolen ist der Zugang wirklich gut. Das hängt auch damit zusammen, dass Ärztinnen und Ärzte, die PrEP verschreiben wollen, eine Zusatzqualifikation benötigen. - In Hamburg geht das zum Beispiel so: Alle Informationen zur PrEP gibt es im Checkpoint Hein und Fiete im Pulverteich. Wer gleich loslegen will, kann sich auch sofort einen Termin in der Infektiologie im Universitätsklinikum Eppendorf – UKE – besorgen. Auch da ist Hein und Fiete mit Beratung beteiligt, und dort bekommt man auch die nötigen Rezepte für die Tabletten. Noch ein Vorteil: Alle paar Monate werden Bluttests gemacht.
Die Deutsche AIDS-Hilfe hält fest: Prinzipiell stehen heute drei Möglichkeiten zur Verfügung, um sich vor HIV zu schützen: Kondome, die PrEP und die Schutzwirkung der Therapie HIV-positiver Menschen, wenn HIV im Blut nicht mehr nachweisbar ist. Welche Methode geeignet ist, hängt von der individuellen Situation und persönlichen Vorlieben ab. Manche Menschen kombinieren auch verschiedene Methoden oder wechseln je nach Anlass.